(Gegenseitige) Duldung, Duldsamkeit. (OWID)

1541
die gegen gott die toleranz möchte entschuldigen
Luther 1541 Br. V 367 (DWB).

1571
Tolerantz, Leydung / zugebung. Item die Schrifft so man einem gibt / das er mit einer vnehlichen / ein zeyt lang hausen darff / welches offt auß beweglichen vrsachen geschicht
Simon Roth: Ein Teutscher Dictionarius, Augsburg 1571, S. 356.

1793
Friedrich der Grosse bediente sich der Toleranz und Pressfreiheit, um die Köpfe seiner Unterthanen durch öffentlich geforderten Forschgeist zu einer einigenden Gährung […] zu bestimmen
Friedrich Christian Laukhard: Briefe eines preußischen Augenzeugen über den Feldzug des Herzogs von Braunschweig gegen die Neufranken im Jahre 1792, Pack. 2, Germanien 1793, S. 203.

1928
Friedrich der Grosse übte die echte Toleranz, die […] darin besteht, dass man jede fremde Individualität und ihre Gesetze anerkennt
Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit, Bd. 2. Barock und Rokoko, Aufklärung und Revolution, München 1928, S. 193.

 

Literatur

Klaus Schreiner/Gerhard Besier: Toleranz, in: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 6, Stuttgart 1990, S. 445-605.

G. Schlüter und R. Grötker: Toleranz, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, Basel 1998, Sp. 1251-1262.

Rainer Forst: Toleranz im Konflikt, Frankfurt am Main 2003.

Rainer Forst: A critical theory of multicultural toleration, in: Tony Laden und David Owen (Hg.): Multiculturalism and Political Theory, Cambridge 2007, S. 292-311.

Peter Balint: Respecting Toleration. Traditional Liberalism and Contemporary Diversity, Oxford 2017.